Sonntag, 11. Mai 2014

60. Beitrag - Das Ende des Zweiten Weltkrieges im Merseburger Land

Am 8. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg in Europa. Der Krieg, den Deutschland in die Welt brachte, kostete am Ende Millionen Menschen das Leben. Was viele Menschen noch nicht wissen ist, dass es nicht die Sowjetunion war, welche zuerst das Gebiet des Merseburger Landes betraten.

11.04.1945
Die sowjetischen Truppen stehen noch 60 Kilometer vor Berlin. Die ersten amerikanischen Panzer überqueren bei Schönbeck die Elbe.

12.04.1945
Während noch einige letzte Verteidigungsstellungen rund um Merseburg, Leuna und Halle gehalten werden, nähern sich mehrere Verbände Schafstädt und Weißenfels.

13.04.1945
Immer mehr Brückenköpfe werden an der Elbe gefestigt, Zeitz nach schweren Kämpfen erobert.

14.04.1945
Zunächst können die Amerikaner bei Schönbeck noch einmal zurückgeschlagen werden. Merseburg, Leuna und Halle werden langsam aber sicher eingeschlossen. An den Flakstellungen rund um das Leunawerk werden viele Jugendliche eingesetzt, die die Geschütze bedienen müssen.

15.04.1945
Der Kampf um Halle beginnt, während bei Barby der Brückenkopf verstärkt wird. Zwischen Bitterfeld und Dessau gibt es erheblichen Widerstand. Ein Teil der amerikanischen Armee steht bereits im Westen von Chemnitz. Merseburg und Leuna wurden erobert.

Bevor Merseburg eingenommen wurde, gab es heftige Kämpfe. Dabei war die Stadt selbst nicht das eigentliche Ziel, sondern vielmehr ein Mittel zum Zweck. Das dortige Gelände des Flughafens nutzten die amerikanischen Truppenverbände um die wichtigen Leunawerke einzunehmen bzw. zu zerstören. Bereits zuvor kam es immer wieder zu Luftangriffen. Traf die deutsche Flak einmal, was mehr oder weniger ein Zufall war, mussten die Bomber ihre Last abwerfen, damit eine sichere Heimkehr gewährleistet werden konnte. So entstand auch der Mythos, dass die Stadt Merseburg eines der Hauptziele für direkte Angriffe der Bomber war.

An den Flakstellungen mussten viele 15- und 16-jährige Jugendliche einen Zwangsdienst verrichten, nicht wenige fanden dabei den Tod.

Quelle:

Schiefer, Joachim: Historischer Atlas zum Kriegsende 1945 zwischen Berlin und dem Erzgebirge.

Augenzeugenberichte eines Beteiligten.

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