Sonntag, 9. März 2014

50. Beitrag - Gedenkjahre, Bischof Rudolph und Bischof Burghard

Heute möchte ich gleich 2 Bischöfe an der Zahl für die Reihe der Gedenkjahre vorstellen. Der Grund dafür ist die leider etwas mangelhafte Überlieferung zu diesen beiden. Zwar gibt uns die Merseburger Bischofschronik etwas Aufschluss über sie, aber von einer Fülle an Überlieferung kann man an dieser Stelle leider nicht sprechen.

Rudolph von Webau

Seine Regierungszeit war ziemlich kurz, doch nicht die Kürzeste überhaupt. Bischof Rudolph hatte den Bischofssitz von 1240 bis 1244 inne. Er war Kanoniker am Domkapitel und wurde, zumindest laut Angabe der Bischofschronik, einstimmig gewählt. Da er aus Webau stammte, schenkte er dem Bistum mehrere Hufen Land,
2 Wiesen, einige Wohnstätten und ein Gut in jenem Ort. Die Einkünfte sollten die Kirche unterstützen. Darüber hinaus sollten auch die Armen davon profitieren, denn ein Teil der Einkünfte sollte Almosen sein. Zwar belief sich seine Regierungszeit auf ungefähr 5 Jahre, doch sind leider keine Urkunden von ihm aus dieser Zeit überliefert.

Burghard von Querfurt

Noch kürzer im Amt als Bischof Rudolph, war der Bischof Burghard. von 1382 bis 1384 regierte er im Merseburger Bistum. Seine Herkunft kann man als privilegiert bezeichnen, immerhin war er einer der Grafen von Querfurt. Er war Kanoniker und wurde durch das Domkapitel ebenfalls einstimmig zum Bischof gewählt. Anscheinend gab es bei ihm aber ein paar Konflikte, denn der Papst wollte ihn nicht anerkennen, da dieser seinen eigenen Favoriten hatte.

Weshalb die Überlieferung so mangelhaft ist, lässt sich schwer sagen und manche der getroffenen Aussagen lassen sich auch kaum überprüfen. Brände, natürliche Abnutzung, Diebstähle, bewusste Vernichtung... Aussagen, die wir heute treffen, müssen sich immer auf Fakten stützen. Die Merseburger Bischofschronik beschreibt die beiden jedenfalls als tadellos. Schenkungen, wie im Fall von Bischof Rudolph, waren übrigens eine der Möglichkeiten die Bistumsgrenzen zu erweitern. Sofern der Bischof außerhalb des Bistums Besitzungen hatte, wurden diese an das selbige übertragen und man hatte plötzlich neue Tauschobjekte. Hielt man die Güter und die Gelder klug beisammen, war es so ohne Weiteres möglich eine Vergrößerung vorzunehmen. 

Ein Bistum konnte und kann man noch heute also durchaus als eine Art Konzern ansehen. Verschiedene Chefs wechseln sich ab, um den Betrieb am Laufen zu halten. Zudem handelte man mit den unterschiedlichsten Waren und Dienstleistungen. Diese Darstellung ist natürlich sehr vereinfacht, doch bietet sie einen guten Vergleich an.

Quellen:

Rademacher, Otto: Die Merseburger Bischofschronik

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