Samstag, 20. Juli 2013

17. Beitrag - 7 Kaiser auf einen Streich ! - Teil II


Der letzte Beitrag der Serie handelte von dem Beginn des europäischen Kaisertums in der Antike. Ganz der römischen Tradition folgten zwei weitere Kaiserherrschaften. Die eine begründete Karl der Große zu Weihnachten im Jahr 800. Bereits über ein halbes Jahrtausend früher begann allerdings bereits die byzantinische Kaiserherrschaft, auch bekannt als das Oströmische Reich.


Ehe der Name in Istanbul geändert wurde, hieß die Stadt am Bosporus Konstantinopel und davor Byzanz. Das byzantinische Reich erstreckte nach Europa und Asien. Ganz in der Tradition Roms konzentrierte sich die Aufmerksamkeit des Reiches auf das Mittelmeer. Für den Großteil Europas galt, dass Latein die dominierende Allgemeinsprache war, wie heute das Englische. Der Unterschied bestand darin, dass nur ein kleiner Teil der Bevölkerung diese Sprache verstand. Für das Oströmische Reich hingegen war das Griechische dominierend, auf allen Ebenen. Obwohl die Grenzen einem starkem Wandel unterlegen waren, umfassten diese Zeitweise Unteritalien, Griechenland, Makedonien, Zypern, die Türkei und viele weitere Gebiete.

Im 3. Jahrhundert war das Römische Reich stark gefährdet. An den Grenzen kam es immer häufiger und heftiger zu Auseinandersetzungen, so dass das Reich in Bedrängnis geriet. Eine zusätzliche Schwächung erlitten die Römer aber ebenso im Innern. Es war eine Zeit der Soldatenkaiser. Ein erfolgreicher Feldherr wurde von seinen Truppen zum Kaiser ausgerufen. Dieser musste seine Macht durchsetzen, da es aber zumeist bereits einen oder mehrere Herrscher gab, versuchten diese natürlich ihre eigene Macht zu behaupten. Der nun neue Kaiser setzte Feldherren ein, um seine ursprünglichen Gebiete zu verteidigen oder auch zu vergrößern.

Sie sehen schon was folgen musste. Es war ein Teufelskreis, denn auch diese Feldherren rückten nach. Gegen Ende des 3. Jahrhunderts setzte sich Diokletian als Kaiser durch und er versuchte die Herrschaftspraxis zu reformieren. So bestimmte er die Einführung der Tetrarchie, der Vierkaiserherrschaft. Ein Seniorkaiser mit seinem Juniorkaiser beherrschte Westrom, der andere Seniorkaiser mit seinem Juniorkaiser Ostrom. Diese sollten aber im Einklang stehen um die Interessen des gesamten Reiches zu verteidigen. Sein Nachfolger Konstantin verlagerte die „Hauptstadt“ in die ehemalige griechische Provinz Byzanz. Er ließ die Stadt grundlegend sanieren und erweitern, zudem bekam sie nun den neuen Namen: Konstantinopel.

Nach dem Untergang Westroms im Jahr 476 verstand sich Konstantinopel bzw. Ostrom als einzig legitimer Nachfolger für die Gebiete des Untergegangen Weltreiches. Als Karl der Große im Jahr 800 zum neuen Römischen Kaiser ernannt wurde, blieb das natürlich nicht ohne Konflikte.

Nach anfänglichen Gebietsgewinnung, vor allem im Westen, schrumpfte das Herrschaftsgebiet im 7. Jahrhundert stark, zu zahlreich waren die äußeren Feinde. Im Westen entstanden neue Reiche, die mit zunehmend erstarktem Selbstbewusstsein ihre Herrschaft antraten. Perser, Araber, Avaren und Slaven waren nur einige der zahlreichen Feinde. Einige der Stämme, die sich um Konstantinopel herum ansiedelten, konnten militärisch, aber vor allem auch kulturell eingegliedert werden, so dass Byzanz die Chance hatte wieder zu erstarken. Verschiedene Dynastien gelangten an die Macht, schafften es sogar ihre Truppen wieder auf Eroberungsfeldzüge zu schicken und ihr Territorium auszubauen und zu festigen. Doch im Osten kam eine neue Bedrohung auf, der Byzanz nicht gewachsen war: Das Osmanische Reich. Während das byzantinische Territorium immer weiter schrumpfte und geschwächt wurde, riefen sie im westlichen Europa nach Hilfe. Vergebens. Am 29. Mai 1453 eroberten schließlich die Osmanen die Stadt am Bosporus und auch wenn noch einige byzantinische Städte ein paar Jahre länger den Angriffen widerstehen konnte, so war es doch letztlich nur die Galgenfrist vor der Eroberung.

Quellen:

Lexikon des Mittelalters Band II

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